Der Blog rund um All Blacks Thun...
Michael Maurer (MM): 1:54.73 und damit Rang 5 im Vorlauf über die 800 Meter Distanz an den U20 Europa Meisterschaften - was bedeutet dir dieses Resultat an jenem wichtigen internationalen Wettkampf? Robin Oester (RO): Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Da es sich um ein taktisches Rennen handelte, war meine Zeit nicht besonders gut. Mit dem 5. Rang verpasste ich den Einzug in den Halbfinal nur um 28 Hundertstelsekunden. Mein Ziel war es dem Spanier in meiner Serie zu folgen, um dann im Schlussspurt die Qualifikation zu erreichen. Diese Taktik konnte ich durchziehen, bis mir auf den letzten Metern ein bisschen die Kraft fehlte. MM: Im Rahmen der letztjährigen Nachwuchs SM hast Du mir erklärt, dass der Austragungsort für dich nicht so eine grosse Rolle spielt. Dieses Mal liefst Du aber hunderte von Kilometern südlich deiner Heimat in einer doch etwas anderen Umgebung. Wie massgebend waren für dich an der U20 EM die Örtlichkeiten und wie nahmst Du die angetroffenen Wettkampfbedingungen war? RO: Die Situation im Hotel mit den vielen verschiedenen Nationen war für mich etwas sehr Spezielles. Ich war sehr froh, dass ich meine Ernährung aufgrund des reichhaltigen Buffets nicht umstellen musste. Die Bedingungen in Grosetto waren ähnlich, wie wir sie jeweils im Trainingslager in Cecina antreffen, nur dass es noch etwas wärmer und trockener ist. Deshalb war ich gut darauf vorbereitet und wusste, wie ich mich zu verhalten hatte. MM: Überhaupt, gibt es Eindrücke und Geschehnisse in Grosetto, die für dich prägend waren? RO: Dazu zählt sicherlich die Dopingkontrolle, welche ich an meinem ersten Tag zu absolvieren hatte. Um 6:40 wurde ich unsanft aus meinem Schlaf gerissen, als es an unserer Tür klopfte. Ich öffnete und musste meine Akkreditierung vorweisen. Der Kontrolleur beorderte mich daraufhin in die eingerichtete Station und ich musste Blut abgeben. Später können durch Vergleiche der Proben Rückschlüsse auf verbotene Substanzen gezogen werden. Ein weiterer unvergesslicher Eindruck war die Kulisse, vor welcher ich im Stadion laufen durfte. MM: Wir haben uns auch schon über deine Vorbereitung auf sportliche Anlässe unterhalten und wissen, dass dir beispielsweise genügend Erholung wichtig ist. Hast Du nach der Selektion für den internationalen Anlass in der Toskana in deiner Vorbereitung etwas angepasst, beispielsweise die Trainings anders gestaltet? RO: Nach dem Erreichen der Limite habe ich vor allem die Wettkampfplanung angepasst. Um mich optimal auf das internationale Rennen vorzubereiten strich ich praktisch alle geplanten Rennen um qualitativ gute Trainings absolvieren zu können. Bei einigen Trainingseinheiten habe ich zudem versucht auf den letzten Metern noch einmal schneller zu laufen als auf den ersten. Mit diesem Prinzip bereitete ich mich auf ein taktisches Rennen vor, bei welchem die zweite Bahnrunde sehr schnell ist. MM: ... und wie fühlt man sich dann, wenn man als junger Athlet erstmals an einer U20 EM am Start steht? RO: Vor dem Start war ich sehr nervös. Ich konnte in der Nacht kaum ein Auge zudrücken. Als ich später an der Startlinie stand, überkam mich ein grossartiges Gefühl, ein Gefühl von Stolz. Ich hatte mein Ziel erreicht und durfte das Schweizer Nationaltrikot tragen. Es war eine grosse Ehre für mich, mein Land an einer Meisterschaft zu vertreten. MM: Ich denke es bedingt einiges an Motivation und Disziplin, um überhaupt für einen derartigen Grossanlass selektioniert zu werden. Was treibt dich zu derartigen Höchstleistungen? RO: Nach jeder Trainingswoche kann ich sehen, wie ich Fortschritte mache. Das motiviert mich, weiterzumachen und in jedem Training alles zu geben. Ich denke, man muss vor allem im Kopf bereit sein, alles zu tun um sein Ziel zu erreichen. Auch nach Misserfolgen versuche ich nach vorne zu schauen und aus meinen Fehlern zu lernen. Der Weg ist lang und man braucht schon über Jahre die Geduld und den Durchhaltewillen, um einmal für einen internationalen Grossanlass die Selektion erfüllen zu können. MM: Wie geht nun die Saison für Robin Oester weiter? RO: Ich werde am 3. September mit den anderen All-Blacks Thun-Läufern an der Team-SM teilnehmen. Danach steht eine Woche später die Nachwuchs-Schweizermeisterschaft an mit dem Vorlauf am Samstag und dem anfälligen Final am Sonntag in Lausanne. Und die Woche darauf werden wir gemeinsam als LG Thun an den Start gehen, um an den Staffel-Schweizermeisterschaften eine möglichst gute Platzierung erreichen zu können. MM: Du hast das letzte Wort: Gibt es etwas, das Du noch anfügen möchtest? RO: Ich möchte mich hiermit beim gesamten Verein bedanken für die Unterstützung die ich hier erfahren darf, vor allem durch meine Trainingskollegen und Trainer. Es ist ein grosses Teamwork, welches im Club betrieben wird und es freut mich, dass es so gut funktioniert. Weiter so. MM: Auch für dich weiter so. Ich wünsche weiterhin alles Gute und viel Freude beim Laufen.
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