Der Blog rund um All Blacks Thun...
Um Spekulationen zum Namen zuvorzukommen, hier noch die Erklärung dazu: Laurence Gehrig, die Schwimmerin französischer Muttersprache, hatte zuvor noch nie einen Schwimmwettkampf bestritten. Ein paar Wochen vorher schrieb sie im Gruppenchat: «Wer von euch hat mir einen Latex-Anzug zum Schwimmen?» Diese heitere Episode wollten die Frauen im Teamnamen verewigt wissen (man merke, die meisten LäuferInnen sind halt im Schwimmen nicht so versiert). In der Kategorie «Team Trophy» der Frauen bestreitet jede der vier Wettkämpferinnen je eine Teilstrecke. Eine ganz eigene Herausforderung meistert dabei die Betreuerin Feli Liechti-Odermatt. Ihr Erlebnis schildert sie in den Zeilen zwischen den Beiträgen der vier Frauen, Laurence Gehrig, Skadi Töpken, Yvonne Kohli und Catherine Lohri. Feli Liechti-Odermatt So, jetzt kommt da also auch meine Geschichte, jene der Betreuerin, die es eigentlich nicht sein sollte! Leider musste das Team wegen meiner Fussverletzung Ende Juni einen Ersatz für die Berglaufstrecke suchen. Zum Glück ging das nicht allzu lange, und sie konnten mit Catherine Lohri eine erfahrene Inferno-Athletin gewinnen. Somit kann ich mehr oder weniger beruhigt in die Rolle der Betreuerin schlüpfen. Da ich noch nie eine solche Erfahrung gemacht habe, bin ich sehr gespannt, was auf mich zukommt. Ich kann die Nacht vor dem Rennen gar nicht gut schlafen, habe Angst zu spät zu kommen. Ich bin definitiv nervöser, als wenn ich selbst starten würde. Meine erste Station ist bei Yvonne in Steffisburg. Ich bin zum Glück pünktlich um 5.30 Uhr bei ihr, um sie und ihr Bike mitzunehmen. Nächster Treffpunkt ist das Startgelände in der Badi Thun. Skadi und Laurence erwarten uns schon. Die Atmosphäre früh morgens unter den Athleten geht mir sehr unter die Haut. Es ist eine super Stimmung und alle freuen sich auf das gemeinsame grosse Erlebnis. Kurz vor dem Startschuss gehe ich mit Yvonne zum Schiff, das wir rennend nach einer Suchaktion endlich finden. Es bringt uns nach Oberhofen, damit wir dort unsere grandiose Schwimmerin Laurence empfangen können. Laurence Gehrig Mit viel Respekt mache ich mich frühmorgens bereit für das erste Teilstück, die Schwimmstrecke über den Thunersee. Es ist noch dunkel im Strandbad, eine unglaublich ruhige Stimmung. Beim Start ändert sich das dann schlagartig. Mit vielen Wellen und Leuten um mich herum und mit der Angst, es vielleicht nicht ins Ziel zu schaffen, starte ich auf die 3.1 km lange Strecke. Zu Beginn muss ich ziemlich kämpfen und kann erst nach einer gefühlten Ewigkeit endlich meinen Rhythmus finden. Glücklich über die erbrachte Leistung steige ich dann nach 1.20 Std. in Oberhofen aus dem Wasser und übergebe an Skadi für die Velorennstrecke. Es soll noch ein langer Tag mit einem super Team werden. Feli Liechti-Odermatt Mit einem GROSSEN Lachen steigt Laurence aus dem Wasser, ich werde das nie mehr vergessen! Skadi steht schon bereit für die Übergabe und tritt kräftig in die Pedale des Rennvelos, auf geht‘s Richtung Grindelwald, aber auf indirektem Weg. Zusammen mit Laurence und Yvonne geht es auf sportlicher «Spritztour» mit einem Tesla zurück zum Strämu. Dort steigen wir um in meinen «SUPARU» ! Laurence kann sich von ihren Strapazen erholen, während auch wir uns Richtung Grindelwald bewegen. Skadi Töpken Kultrunde «Grosse Scheidegg» – die Rennvelostrecke am INFERNO Triathlon Voller Motivation und Tatendrang startete ich - nach der pandemiebedingten Verschiebung von 2020 auf 2021 - in die Vorbereitung auf die 97 km lange Strecke über die Grosse Scheidegg mit 2500 hm. Ich absolvierte viele Grundlageneinheiten zu Hause auf dem Ergometer. Meiner Meinung nach ersetzt das aber nur bedingt das Fahren auf der Strasse. Geplant war natürlich auch 1 bis 2 x die Originalstrecke zu fahren. Allerdings war unser Sommer nicht wirklich «gümmelerfreundlich» – selbst für die Bike to Work-Aktion konnte ich nicht von allzu viele Kilometer beitragen. Allerdings war meine Teilnahme am Eintagesrennen «Chasing Cancellara» Bern – Andermatt als Vorbereitung top und muss unbedingt erwähnt werden: mit meinem Gespänli Rolf Däppen fuhren wir 197 km und 4 500 hm über Grimsel, Nufenen und Gotthard von Bern auf Andermatt. Leider fiel das Training über die Grosse Scheidegg am 1. August wegen Unwetterwarnung aus. So gab es nur noch eine speziellere Vorbereitung: die «Gurnigel – Panorama – Classic». Bei diesem Rennen werden jeweils nur die Anstiege zeitlich erfasst und jeder darf selbst festlegen, ob er nun einmal, zweimal oder dreimal den Berg bezwingen möchte. Ich fuhr zwei Anstiege. Ein spezieller Dank geht für die Motivation und Unterstützung hierfür an Bernhard Bieri. Am Wettkampftag lasse ich es mir nicht nehmen, den Start der Schwimmerinnen und Schwimmer zu beobachten und lautstark zu unterstützen. Die wenigen Kilometer dem See entlang zur Wechselzone Schwimmen – Rennvelofahren in Oberhofen nutze ich zum Warmfahren und bin schon das erste Mal stolz, mein geliebtes Rennvelo in der Wechselzone stehen zu sehen. Der Wechsel klappt super und ich fahre los. Die erste Hälfte der Strecke führt über Beatenberg auf fast 1 200 m, weiter über Interlaken nach Meiringen und bereiten mir keinerlei Probleme. Dann kommt der Abzweiger in Meiringen zum Anstieg über die Grosse Scheidegg. Da herrschen natürlich gemischte Gefühle: Respekt, etwas Angst und dennoch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es geht trotz fehlender spezifischer Vorbereitung – langsam, aber stetig – trotzdem ganz gut und ich komme heil in Grindelwald an und kann geschafft und happy an unsere MTB Fahrerin – Yvonne Kohli – übergeben. Feli Liechti-Odermatt In Grindelwald haben wir genug Zeit, um etwas zu essen und zu trinken und Yvonne für ihre Biketour vorzubereiten. Kurz nach Mittag kommt dann schon bald Skadi angefahren, sie hat in der Zwischenzeit in knappen 4.40 Std. mit dem Rennvelo eine Monstertour hinter sich gelegt. Auch diese Übergabe läuft wie geschmiert, der Chip wird Yvonne um die Füsse gebunden und endlich geht es auch für sie los. Ich packe das Rennvelo von Skadi ein, nehme Laurence und Skadi ins Auto und fahre los nach Stechelberg, wo uns Catherine erwarten wird, um dann für die letzte Teilstrecke zu übernehmen. Yvonne Kohli Da ich bereits seit dem frühen Morgen wach bin, versuche ich mich vor meinem Start in Grindelwald noch etwas auszuruhen und die Beine hoch zu lagern. Feli, unsere «gute Fee», hat an alles gedacht, und ich darf mich auf eine mitgebrachte Picknick-Decke legen und werde von Laurence sogar noch massiert :-). Je länger wir dann beim Übergabeposten in Grund warten und je mehr Teams vom Rennvelo aufs Bike wechseln, desto nervöser werde ich. Ich möchte auch gerne los...! Dann kommt Skadi angebraust, ich nehme ihr den Chip ab, mache diesen am Fuss fest und los geht’s. 1 180 hm und 30 km warten auf mich! Es ist kein Warm-up möglich, es geht gleich hoch Richtung Kleine Scheidegg. Ich fühle mich gut, die Nervosität klingt langsam ab, und ich finde einen guten Rhythmus. Auf dem Weg nach oben kann ich erfreulicherweise zwei Frauenteams überholen, was mich sehr motiviert. Das letzte Teilstück hat es dann mega in sich, ich muss kämpfen und auch 2 x kurz absteigen und das Bike schieben. Nach 1.33 Std. komme ich oben auf der Kleinen Scheidegg an und darf jetzt die lässige Abfahrt unter die Räder nehmen. Es gilt aber gut Acht zu geben und immer bremsbereit zu sein weil Wanderer*innen unterwegs sind, die aber sehr rücksichtsvoll sind und sich mit uns über den Event freuen. Der letzte Abschnitt von Lauterbrunnen nach Stechelberg ist noch einmal ziemlich streng, da sich die Strecke hauptsächlich auf der Asphaltstrasse befindet. In Stechelberg erwarten mich meine All Blacks-Frauen. Unsere Läuferin Catherine schnappt sich den Chip und startet sofort auf die Laufstrecke hoch nach Mürren. Feli Liechti-Odermatt Nach ca. 2.14 Std. braust Yvonne schon in die Wechselzone. Der Chipwechsel geht glatt vor sich und wuschhhh, Catherine ist weg. Ich mache mich mit den drei Athletinnen auf den Weg zur Seilbahn, und wir fahren hoch nach Mürren, um Catherine im Ziel zu empfangen. Catherine Lohri Ich reise alleine auf Stechelberg an und kann meinen Berglauf mit weniger Nervosität in Angriff nehmen. Selber habe ich schon 1998 als Athleten-Betreuerin mitgemacht; 2001 startete ich dann das erste Mal als Single-Athletin. Seit 20 Jahren bin ich nun jedes Mal in irgendeiner Disziplin dabei, davon 4 x als Single-Athletin. Ich kenne meine Strecke also in- und auswendig. Ich bin zwar nur ins Team reingerutscht, weil Feli sich den Fuss kaputt gemacht hatte. Trotzdem bin ich gut motiviert. Ich hatte zwar viel zu wenig Zeit zum Trainieren, habe aber trotzdem den Jungfrau Marathon im Visier. So sehe ich diesen Wettkampf auch als Vorbereitung zum JFM an. Aber dann erwischt mich eine Woche zuvor noch eine Magen-Darm Grippe. Oh Gott, oh Gott, nicht das noch. Ab Donnerstag geht es aber wieder besser. Ich starte verhalten, weiss, ich muss vorsichtig sein, Vollgas ist nicht erlaubt. Meine Strecke geht von Stechelberg nach Lauterbrunnen, hoch zur Grütschalp und dann zum Ziel auf Mürren. Es sind 17 km und 800 m Höhendifferenz. Ich fühle, es läuft gut, ich darf zulegen und mich fordern. Zügig geht’s dem Ziel zu. Feli Liechti-Odermatt Natürlich müssen wir da oben nicht lange auf Catherine warten, sie legt mit 1.51 Std. eine grandiose Zeit hin. Gemeinsam laufen die vier tollen Frauen ins Ziel ein. Mit dem 2ten Kategorienrang werden sie für all diese Vorbereitungen belohnt! Ich bin so stolz auf diese La «Tex»-Girls! Es war für mich ein Tag voller Emotionen, ich fieberte mit, wie ich das noch nie zuvor erlebte. Nun habe ich eine Erfahrung mehr in meinem Rucksack, hoffe aber sehr, beim nächsten Mal wieder selber am Start stehen zu können. Danke für diesen tollen Tag. Yvonne, Laurence und Skadi Grossen Dank an Catherine für das kurzfristige Einspringen für Feli und lieben Dank an Feli für die sooo tolle Unterstützung, trotz deiner Verletzung! Weitere «All Blacks» am Inferno Triathlon im EinsatzSimon Leiser wagte sich erstmals als Single-Athlet an die grosse Herausforderung und meisterte diese mit dem 31. Rang souverän! Zwei Männer bewältigten den Inferno Halbmarathon von Lauterbrunnen auf das Schilthorn. Christoph von Känel 2. und Hugo Schneider 31. Kategorienrang Team Biomilk in der Kategorie «Team Trophy Herren» mit den beiden «All Blacks» Simon Brenzikofer (Schwimmen) und Michael Maurer (Berglauf) 16. Rang ******************** Die Inferno-Medienchefin und All Blacks Thun-Athletin Corinne Sauer schloss den Fun Triathlon auf dem 3. Platz ab. Dieser Wettbewerb beinhaltet für Erwachsene folgende Distanzen: 200 m Schwimmen, 5.2 km MTB, 2.6 km Laufen. Für Kinder sind es sogar nur die Hälfte. Corinne schreibt dazu: «Das ist ideal, um Freude zu haben und erste Tri-Erfahrung zu sammeln. Das könnte doch auch etwas sein für andere All Blacks Thun-Mitglieder, die gerne so was ausprobieren möchten ;-)!»
Auch ein bewährtes All Blacks Thun-Helferteam ist mit 10 Leuten seit mehreren Jahren am Inferno dabei! Auch ihnen soll applaudiert werden! Hanna Frei koordiniert jeweils die Gruppe. Sie wird in der Wechselzone in Grindelwald eingesetzt. Dort übernehmen sie diverse Aufgaben im Verpflegungsposten, der Streckensicherung und in der Organisation der Staffelübergabe. Dieses Jahren waren dabei: Anna Katharina Stryker, Erika Schaffhauser, Hanna Frei, Hélène und Rolf Grossenbacher, Maia Brönnimann, Martha Ruch, Peter Schenk, Theo Aemmer und Therese Hofer.
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September 2023
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